Ballenstedt (Sachsen-Anhalt)

Anhalt 1863–1942Harz Karte Ballenstedt ist eine Kleinstadt mit derzeit ca. 8.800 Einwohnern im Landkreis Harz – am nördlichen Rande des Ostharzes ca. 15 Kilometer südöstlich von der Kreisstadt Quedlinburg bzw. südwestlich von Aschersleben gelegen (Ausschnitt aus 'Provinz Sachsen/ANHALT 1863-1943', S. 2005, aus: wikipedia.org CCO und Kartenskizze 'Landkreis Harz', aus: ortsdienst.de/sachsen-anhalt/harz).

 

Über eine mögliche Anwesenheit jüdischer Familien im Spätmittelalter liegen keine belegbaren Hinweise vor.

Die Ortschaft Ballenstedt beherbergte im 18.Jahrhundert einige jüdische Familien; doch wahrscheinlich kann deren Ansässigmachung bereits in der zweiten Hälfte des 17.Jahrhunderts erfolgt sein; denn aus den Jahren 1686 und 1693 liegen Schutzbriefe vor.

Juden hatten sich zu der Zeit hier dauerhaft niedergelassen, als Fürst Friedrich Albrecht von Anhalt-Bernburg 1765 seine Residenz von Bernburg nach Ballenstedt verlegte. Einige erhielten den Titel Hoffaktoren und standen unter dem ausdrücklichen Schutz des Landesherrn. Einer dieser Männer war David ben Herz, dessen Nachkommen den Familiennamen Sieskind wählten, und die als Hoffaktoren zur jüdischen Oberschicht in Anhalt-Bernburg gehörten; ihr wirtschaftliches Betätigungsfeld war über lange Zeit der Wollhandel.

 Schloss Ballenstedt, Stich von 1837 (Abb. aus: wikipedia.org, gemeinfrei)   

Ihre Synagoge, einen Fachwerkbau, errichtete die hiesige Judenschaft in den Jahren 1790/1791 zwischen Wasser- und Tempelstraße; bei ihrer Einweihung - vorgenommen vom Sohn des Oberrabbiners von Halberstadt - war sogar der anhaltinische Landesfürst Friedrich Albrecht anwesend.

Nachdem 1863 Anhalt-Bernburg an das Herzogtum Dessau gefallen war (der letzte Herzog war kinderlos geblieben), büßte Ballenstedt noch vorhandene Standortvorteile einer einstigen Residenzstadt ein. Für die israelitische Kultusgemeinde beschleunigte sich nun ein schon längst begonnener Schrumpfungsprozess; denn in der Folgezeit lebten nun immer weniger Juden in der Kleinstadt.

Auf Grund der Abwanderung der Ballenstedter Juden konnte das Synagogengebäude ab Ende des 19.Jahrhunderts nicht mehr erhalten werden. Damit war es dem Verfall preisgegeben und wurde ab den 1920er Jahren nach und nach abgetragen. In Ballenstedt existierte seit Mitte der 1850er Jahre auch eine jüdische Elementarschule.

Einen eigenen, nordöstlich des Ortes am Steinberg gelegenen Friedhof besaß die Ballenstedter Gemeinde ab ca. 1790/1800.

Juden in Ballenstedt:

         --- 1718 ...........................  20 Juden,

    --- 1766 ...........................  40   "  ,

    --- 1796 ........................... 130   "  ,

    --- 1803 ........................... 131   "  ,

    --- 1834 ........................... 159   "  ,

    --- um 1855 ........................ 157   "  ,

    --- 1871 ...........................  92   “  ,

    --- 1890 ...........................  74   "  ,

    --- 1901 ...........................  44   “  ,

    --- 1910 ...........................  34   “  ,

    --- 1913 ...........................  29   “  ,

    --- 1925 ...........................  20   "  ,

    --- 1932/33 ........................  20   “  ,

    --- 1938 ...........................   5   “  .

Angaben aus: Landesverband Jüdischer Gemeinden Sachsen-Anhalt (Hrg.), Geschichte jüdischer Gemeinden in Sachsen-Anhalt ..., S. 27 - 30

und                 Ernst Joachim Waschke (Bearb.), Ballenstedt, in: Jüdisches Leben in Anhalt, S. 53

 Alexanderplatz in Ballenstedt, hist. Postkarte (aus: wikipedia.org, CCO)

 

Zu Beginn der NS-Zeit gehörten der jüdischen Gemeinde nur noch etwa 20 Personen an; ihre Zahl verringerte sich weiter, und schließlich löste die Gemeinde sich auf. Die wenigen noch hier verbliebenen Juden schlossen sich der Halberstädter Gemeinde an. Nach der „Kristallnacht“ wurden die letzten jüdischen Einwohner aus Ballenstedt ausgewiesen.

Auf dem jüdischen Friedhof an der Hoymer Straße, der während der NS-Zeit unzerstört blieb und in der Nachkriegszeit dann stark verwahrloste, befindet sich ein Gedenkstein mit der folgenden Inschrift:

Die Toten mahnen !

Zum Gedenken der jüdischen Opfer, die durch den brutalen faschistischen Terror

unter unsäglichen Leiden gemordet und ermordet wurden.

Errichtet von der Deutschen Demokratischen Republik.

Im Jahre 1997 wurde der Friedhof wieder in einen vorzeigbaren Zustand versetzt. An der Umfassungsmauer wurden die noch vorhandenen Grabsteine in einer Reihe aufgestellt.

  

Jüdischer Friedhof in Ballenstedt (Aufn. Migebert, 2017, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)

Jüdischer Friedhof Ballenstedt Gedenkstein.jpg Ein Felsblock mit dort angebrachter Gedenktafel (mit hebräischer und deutscher Beschriftung) erinnert an die jüdische Ortsgeschichte (Aufn. Migebert, 2017, aus: commons.wikimedia.org, CC BY-SA 4.0).

Die Gedenktafel informiert über die Geschichte der jüdischen Begräbnisstätte wie folgt:

DER JÜDISCHE FRIEDHOF

"Für die Stadt Ballenstedt hat der an der Hoymer Straße gelegene „Jüdische Friedhof“ eine große m kulturgeschichtliche Bedeutung. Als „Stätte des Erinnerns und der Gedenkens“ verkörpert der Friedhof ein symbolträchtiges Denkmal für eine von den Nationalsozialisten im 3.Reich ausgelöschte jüdische Lebenskultur.

Vermutlich wurde der ursprünglich als „Gottesacker“ bezeichnete Friedhof schon vor 1790 für die kleine „Israelitische Kultusgemeinde Ballenstedt“ angelegt. Wann auf dem Friedhof die letzten Bestattungen vorgenommen wurden, ist unbekannt. An Hand der geborgenen Grabsteine, die aus dem 2.Drittel des 19.Jahrhunderts stammen, hat es auf dem Friedfhof schon vor 1920 keine Bestattungen mehr gegeben. Verstorbene jüdische Bürger fanden bereits zu dieser Zeit ihre letzte Ruhestätte auf dem städtischen Friedhof. Nach 1933 wurde der Friedhof dem Verfall preisgegeben.

In der Stadt verbliebene jüdische Mitbürger wurden 1941/42 von den Nationalsozialisten in Konzentrationslager verschleppt und ermrodet. Nur wenige jüdische Bürger überlebten den Holocaust.   … Im Auftrag der Regierung der DDR wurde um 1975 auf dem neu gestalteten Friedhof ein Gedenkstein für die jüdischen Opfer von Terror und Gewalt aufgestellt. ... "

 

Die Tempelstraße, die in der NS-Zeit in Nicolaistraße umbenannt worden war, trägt seit 1991 wieder ihren alten Namen.

Seit 2008 erinnern mehrere in den Gehwegen der Stadt verlegte sog. „Stolpersteine“ an verfolgte jüdische Bewohner.

 

An eine der bekanntesten jüdischen Familien der Stadt erinnert eine Straße des Ortes, die Sieskindstraße. Der im Wollhandel tätige jüdische Großkaufmann und Hofagent Jakob Sieskind (1800-1861) erwarb sich 1848 Verdienste im Kampf um Bürgerrechte und Parlamentarismus.

 Sieskind Sieskind wurde 1833 als erster Sohn von Jakob Herz und Mathilde Sieskind in Ballenstedt geboren. Er wuchs unter dem Einfluss des Landesrabbiners von Anhalt-Bernburg, Salomon Herxheimer, in einem der jüdischen Reformbewegung zugewandten Elternhaus auf. Mit der allgemeinen Abwanderung der Juden aus Ballenstedt verließ auch die vermögende Familie Sieskind die Kleinstadt und zog 1871 nach Leipzig. Hier wurde Sieskind Teilhaber der 1852 von Jacob Plaut gegründeten Privatbank H. C. Plaut, später war er dann Alleininhaber.

1879 hatte Sieskind für seine Geburtsstadt eine Stiftung ins Leben gerufen, die zum einen den Lebensabend ärmerer Einwohner von Ballenstedt unterstützen und zum anderen die Berufsausbildung junger Menschen fördern sollte. In Anerkennung seiner Verdienste für das Gemeinwohl war ihm die Ehrenbürgerwürde verliehen worden. 1925 verstarb Sieskind Sieskind im Alter von 91 Jahren in Leipzig; dort wurde er auf dem jüdischen Friedhof an der Berliner Straße beerdigt.

 Im Jahre 1898 wurde Arthur Spier in Ballenstedt geboren. Seit 1926 war er langjähriger Direktor der Talmud-Thora-Schule in Hamburg. Kurz vor Kriegsbeginn stellte er gemeinsam mit ausländischen Hilfsorganisationen Ausreisetransporte für jüdische Kinder zusammen. 1940 machten ihn die NS-Behörden zum „Leiter des gesamten jüdischen Schulwesens im Reich“. Bei einem Aufenthalt in den USA blieb er dort und leitete anschließend die Religionsschule des „Jewish Center“. Arthur Spier starb 1985 in New York.

 

 

In der wenige Kilometer nördlich von Ballenstedt gelegenen Ortschaft Hoym wurden jüdische Bewohner erstmals in der zweiten Hälfte des 17.Jahrhunderts erwähnt. Die wenigen jüdischen Familien - versehen mit Schutzbriefen - bestritten damals ihren Lebensunterhalt durch Handel, der sie auch regelmäßig auf die Leipziger Messe führte. Gegen Mitte des 18.Jahrhunderts setzte sich die Hoymer Judenschaft aus acht Familien zusammen, die zu Schutzgeldzahlungen verpflichtet waren. Die kleine Gemeinde konnte zeitweilig einen eigenen Minjan bilden; ein Betraum ist erstmalig 1788 erwähnt.

Neben einem Bethaus mit Religionsschule gab es am Ort - vermutlch seit dem ausgehenden 17.Jahrhundert - auch einen Friedhof; auf diesem von einer Steinmauer umgebenen Areal am Gieseckenberg stehen heute noch ca. 50 Grabsteine mit zumeist hebräischen Inschriften.

Juden in Hoym:

         --- 1700 ...........................  20 Juden,

    --- 1761 ...........................  40  "  ,

    --- 1812 ...........................  63  "   (in 15 Familien),

    --- 1834 ...........................  98  "  ,

    --- 1855 ...........................  60  “  ,

    --- 1890 ...........................  30  "  ,

    --- 1900 ...........................  14  “  .

Angaben aus: Reiner Krziskewitz/Bernd Ulbrich (Bearb.), Hoym, in: Jüdisches Leben in Anhalt, S. 79

Die kleine Gemeinde besaß 1855 ca. 60 Mitglieder, die jedoch fast alle bis ca. 1900 abgewandert waren. Aus einem Bericht des anhaltninischen Landesrabbiners Dr. Max Freudenthal von 1894: " ... Diese Gemeinde hat sich im letzten Monat durch Wegzug einer zahlreichen Familie so vermindert, daß nunmehr nur noch vierFamilien mit ungefähr 20 Seelen daselbst wohnen. Gottesdienst kann von jetzt ab nur noch an den höchsten Festtagen abgehalten werden. ... Die Schule habe ich zweimal geprüft und konnte mit dem Ergebnis zufrieden sein. Der Beamte ist bereits seit mehr als 30 Jahren in der Gemeinde thätig, und diese hat bei ihrer jetzigen geringen Mitgliederzahl alle Mühe, das Gehalt desselben wie die übrigen Kultusausgaben weiter zu bestreiten ..."

Wenige Jahre danach löste sich die Gemeinde ganz auf.

Jüdischer Friedhof in Hoym (Aufn. H.-P. Laqueur, 2007)

Hinweis: Auf dem Friedhof der jüdischen Gemeinde wurden auch jüdische Pfleglinge der in Hoym befindlichen anhaltischen Landes-Siechenanstalt beerdigt.

 

In Harzgerode - ca. 15 Kilometer südwestlich von Ballenstedt - haben seit Ende des 17.Jahrhunderts einige jüdische Familien dauerhaft gelebt; neben dem Bergbau im Harzgeröder Revier spielte für deren Niederlassung auch die geografische Lage der Kleinstadt - sie lag an der Kreuzung harzquerender Fernstraßen - eine Rolle. Die kleine israelitische Gemeinde bestand im 18.Jahrhundert aus durchschnittlich ca. 60 Personen. Nach 1800 nahm dann ihre Zahl kurzzeitig deutlich zu; um 1850/1860 waren hier maximal 20 Familien zuhause. Neben einer im Jahre 1809 eingeweihten Synagoge unterhielt die Gemeinde auch eine kleine Elementarschule und einen Friedhof, der an der Straße nach Silberhütte (westlicher Ortsausgang) lag.

          Kaufhaus Meyer Ahlfeld und Synagoge (um 1880)

Juden in Harzgerode:

        --- 1709 ...........................  50 Juden,

    --- 1718 ...........................  80   "  ,

    --- 1766 ...........................  50   "  ,

    --- 1803 ...........................  93   "  ,

    --- um 1850 .................... ca.  20 Familien,

    --- 1900 ...........................  33 Juden,

    --- 1910 ...........................  29   “  ,

    --- 1925 ...........................  12   “  ,

    --- 1932/33 ........................   8   “  ,

    --- 1940 ...........................   keine.

Angaben aus: Karl-Heinz Börner (Bearb.), Harzgerode, in: Jüdisches Leben in Anhalt, S. 66

Gegen Ende des 19.Jahrhunderts war die Zahl der Gemeindemitglieder stark rückläufig; trotzdem spielten damals hier lebende jüdische Unternehmer eine beachtliche Rolle hinsichtlich der ökonomischen Entwicklung der Kleinstadt; so ist u.a. die Kaufmannsfamilie Meyer Ahlfeld (großes Textilgeschäft) und die Fam. Selmar Meyer zu nennen; letztere besaß mit dem "Eisenwerk L. Meyer jun. & Co Harzgerode" den größten Industriebetrieb im Kreis Ballenstedt. Neben wirtschaftlichen Aktivitäten waren Angehörige der Fam. Meyer auch im politischen Leben erfolgreich tätig.

1925 setzte sich die jüdische Bevölkerung aus zwölf, 1932 nicht einmal aus zehn Personen zuammen.

Nach Angaben der Gedenkstätte Yad Vashem und des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden ..." wurden elf aus Harzgerode stammende Juden Opfer der Shoa..

 Datei:Jüdischer Friedhof (Harzgerode) Eingang.jpg 

Pforte zum jüdischen Friedhof (Aufn. Migebert, 2018, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0) und Gedenkstein (Aufn. J.K.Müller, 2013, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0)

Während der NS-Zeit wurde der jüdische Friedhof fast vollständig zerstört. Seit 1964 befindet sich auf dem eingeebneten Gelände ein Gedenkstein mit folgender Inschrift:

Ehemaliger Friedhof der jüdischen Gemeinde Harzgerode.

Zum Gedenken an die 6 Millionen vom Faschismus ermordeten Juden.

Friedhofsgelände vor der Instandsetzung (Aufn. aus: harzgerode.de, 2010)

Anlässlich des 73.Jahrestages des Novemberpogroms wurde auf dem jüdischen Friedhof, der im Rahmen eines Schülerprojektes in einen ansehnlichen Zustand versetzt wurde, ein neuer Gedenkstein enthüllt.

Aus Harzgerode stammte der Pädagoge und jüdische Publizist Immanuel Wohlwill (später Immanuel Wolf, geb. 1799), der nach seiner Ausbildung zunächst an der Israelitischen Freischule in Hamburg (1823-1838) und anschließend Direktor an der Jabobson-Schule in Seesen tätig war. Als Anhänger des Reformjudentums setzte sich Wohlwill für die kulturelle Assimilation der Juden in die deutsche Gesellschaft ein. Bereits im Alter von 48 Jahren verstarb er in Seesen

 

 

Früheste Hinweise auf jüdisches Leben in Gernrode stammen aus dem ausgehenden 17.Jahrhundert. Einige Jahrzehnte später lässt sich eine kleine Gemeinde nachweisen, die sich 1721 eine Gemeindeordnung gegeben hat: in der „Schul“ befanden sich Gebetsstühle für Männer und Frauen, ein von der kleinen Gemeinde angestellter "Schulmeister" war für die religiös-rituellen Verrichtungen zuständig. Allerdings war auf Grund der geringen Zahl religonsmündiger Männer nicht immer der erforderliche Minjan einzuhalten.

1799 konnte die Gemeinde eine kleine Synagoge einweihen. Aus den Anhalt Bernburgischen Wöchentlichen Anzeigen vom 14.9.1799: „Einweihung des Judentempels in Gernrode. Am 4ten d.M. wurde unter großer Feyerlichkeit von der hiesigen Judengemeinde3 und christlichen Zuschauern … der in diesem Sommer hier erbaute Tempel eingeweiht. Es ist dies Gebäude zwar nicht ganz neu, aber unter der Direction des Färbers Hirsch Levi doch so umgeschaffen, daß es nun ganz artig und ziemlich geschmackvoll aussieht. Überhaupt macht es Herrn Hirsch Levi wirklich Ehre, diesen Bau mit einer so kleinen Gemeinde so weit zustande gebracht zu haben. Bey dieser Gelegenheit gab er einen schönen Beweis seines trefflichen Charakters. Er stellte sich namlivh, da die Feierlichkeiten der Einweihung zu Ende waren, mit einem Bekcnen an den Ausgang des Tempels und sammelte eine freiwillige Gabe für bedüftige Menschen. Der Tempel ist nicht groß - folglich konnte er auch nicht viele Menschen fassen. ..."

Juden in Gernrode:

        --- 1718 ...........................  30 Juden,

    --- 1833 ...........................  75  "   (in 15 Familien),

    --- 1867 ...........................  37  "  ,

    --- 1890 ...........................  19   " ,

    --- 1895 ...........................  10   “  ,

    --- 1901 ...........................   3   “  .

Angaben aus: Reiner Krziskewitz (Bearb.), Gernrode, in: Jüdisches Leben in Anhalt, S. 71

Ortsansicht Gernrode (Abb. aus: wikipedia.org, gemeinfrei)

In der zweiten Hälfte des 19.Jahrhundert war eine deutliche Abwanderung jüdischer Bewohner zu verzeichnen. 1897 wurde das Synagogengrundstück in der Tempelstraße verkauft, die Gemeinde aufgelöst.

Der ehemalige jüdische Friedhof in der Turnstraße wurde zu DDR-Zeiten überbaut.

 

 

 

Weitere Informationen:

M.Brocke/E.Ruthenberg/K.U.Schulenburg (Hrg.), Stein und Name. Die jüdischen Friedhöfe in Ostdeutschland, in: "Veröffentlichungen aus dem Institut Kirche und Judentum", Band 22, Berlin 1994, S. 239

Geschichte jüdischer Gemeinden in Sachsen-Anhalt - Versuch einer Erinnerung, Hrg. Landesverband Jüdischer Gemeinden Sachsen-Anhalt, Oemler-Verlag, Wernigerode 1997, S. 27 – 30, S. 152 – 154 und S. 160 – 162

Bernhard Heese/Hans Peper (Hrg.), Ballenstedter Chronik. Eine Geschichte des Schlosses und der Stadt in Einzeldarstellungen. Von den Anfängen bis 1920, Ballenstedt 2004

Der jüdische Friedhof in Harzgerode wurde restauriert, in: "Unterharzbote - Amtsblatt der Stadt Harzgerode", Dez. 2011

Jüdischer Friedhof in Hoym, in: alemannia-judaica.de

Rita Kunze (Red.), Mit detektivischem Spürsinn Lebenswege nachgezeichnet, in: „Mitteldeutsche Zeitung“ vom 28.4.2011

Karl-Heinz Börner, Die Harzgeröder Juden, in: "Harzgeröder Hefte", No.6/2014

Ernst Joachim Waschke (Bearb.), Ballenstedt, in: D. Bungeroth/J.Killyen/W.-E.Widdel (Red.), Jüdisches Leben in Anhalt - „Suche den Frieden und jage ihm nach“ (Psalm 34, 15), Hrg. Kirchengeschichtliche Kammer der Ev. Landeskirche Anhalts, Dessau-Roßlau 2020, S. 42 - 53 (in 3.Aufl. von 2023, S. 18 - 29)

Karl-Heinz Börner (Bearb.), Harzgerode, in: D. Bungeroth/J.Killyen/W.-E.Widdel (Red.), Jüdisches Leben in Anhalt - „Suche den Frieden und jage ihm nach“ (Psalm 34, 15), Hrg. Kirchengeschichtliche Kammer der Ev. Landeskirche Anhalts, Dessau-Roßlau 2020, S. 54 - 67 (in 3.Aufl. von 2023, S. 56 - 69)

Reiner Krziskewitz ((Bearb.). Gernrode, in: D. Bungeroth/J.Killyen/W.-E.Widdel (Red.), Jüdisches Leben in Anhalt - „Suche den Frieden und jage ihm nach“ (Psalm 34, 15), Hrg. Kirchengeschichtliche Kammer der Ev. Landeskirche Anhalts, Dessau-Roßlau 2020, S. 68 - 71 (in 3.Aufl. von 2023, S. 70 - 73)

Reiner Krziskewitz/Bernd Ulbrich (Bearb.). Hoym, in: D. Bungeroth/J.Killyen/W.-E.Widdel (Red.), Jüdisches Leben in Anhalt - „Suche den Frieden und jage ihm nach“ (Psalm 34, 15), Hrg. Kirchengeschichtliche Kammer der Ev. Landeskirche Anhalts, Dessau-Roßlau 2020, S. 72 - 79  (in 3.Aufl. von 2023, S. 74 - 81)